Sein und Zeit
  • Von: Peter Trawny
  • An: Karl Payer
  • Gesendet: Samstag, 21. Juni 2014 23:52
  • Betreff: Re: Heideggers Überlegungen zum Judentum - Entgegnung

Sehr geehrter Herr Payer,

ich hatte das Gefühl, dass Sie meinten, ich würde geradezu bewusst alles aus dem so klaren Kontext herausreißen, um die Öffentlichkeit über Heidegger zu täuschen. Sollte das nicht so sein - umso besser.

Mit freundlichen Grüßen

Peter Trawny

  • Von: Karl Payer
  • An: Peter Trawny
  • Gesendet: Samstag, 21. Juni 2014 23:40
  • Betreff: Aw: Re: Heideggers Überlegungen zum Judentum - Entgegnung

Sehr geehrter Herr Trawny,

Danke, dass Sie mir die Erlaubnis geben, meinen ganzen Artikel auf meiner Homepage zu veröffentlichen.

Ich habe sehr wohl berücksichtigt, dass Sie in Ihrem Buch schreiben, dass Sie sich sehr freuen würden, wenn Sie sich in Ihrer Interpretation täuschen sollten. Der 3. Absatz von S. 2 meines Briefes an Sie nimmt darauf Bezug. Er lautet: "Da wir beide – Sie und ich – Heideggers Denken lieben, ist zu hoffen, dass Sie mit Ihrer Aus-legung falsch liegen und dass meine Über-legungen keine schönfärberischen Unter-stellungen sind. Dennoch gehören sie dem Wesensbereich des Ge-stells an." Vielleicht habe ich zu wenig explizit auf Ihre Aussage reagiert, das tut mir leid. Übrigens, wie kommen Sie dazu, dass ich alle Vertreter der "Öffentlichkeit" für Vollidioten halten könnte? Sicher, mich kennt kein Vertreter der "Öffentlichkeit" und ich kenne niemanden, der sich mit Heidegger beschäftigt, persönlich. Auch lese ich kaum etwas über Heidegger - Ihr Buch ist da eine Ausnahme. Die Gefahr eines Weges in die Sekte besteht bei mir daher ganz sicher nicht.

Mit freundlichen Grüßen

aus der Steiermark

Karl Payer

  • Von: Peter Trawny
  • An: Karl Payer
  • Gesendet: Samstag, 21. Juni 2014 20:10
  • Betreff: Re: Heideggers Überlegungen zum Judentum - Entgegnung

Lieber Herr Payer,

natürlich dürfen Sie das Alles auf Ihrer homepage veröffentlichen. Die Angelegenheit mit Lessing habe ich in der 2. Auffassung korrigiert. Ich war da nicht aufmerksam genug. Sie sollten das noch berücksichtigen.

Im Übrigen: ich wünsche Ihrer Interpretation viel Glück. Ich würde mich - wie ich in meinem Buch schreibe, Sie aber natürlich nirgendwo berücksichtigen - sehr freuen, wenn ich mich in meiner Interpretation täuschen sollte. Ansonsten geht es ja um Heidegger - und nicht um meine oder Ihre Interpretation.

Ich würde Ihnen noch raten, nicht alle Vertreter der "Öffentlichkeit" für Vollidioten zu halten. Das führt gerade hinein in die Sekte. Davor möchte ich übrigens das Denken Heideggers gern beschützen.

Mit freundlichen Grüßen

Peter Trawny

  • Von: Karl Payer
  • An: Peter Trawny
  • Gesendet: Samstag, 21 Juni 2014 17:08
  • Betreff: Heideggers Überlegungen zum Judentum - Entgegnung

Sehr geehrter Herr Peter Trawny!

Ich beschäftige mich seit Jahren mit dem Werk Martin Heideggers und so habe ich auch die frisch veröffentlichten "Überlegungen" gekauft, um sie zu studieren. Da Sie als Herausgeber der "Überlegungen" fungieren, habe ich auch Ihr Buch "Heidegger und der Mythos der jüdischen Weltverschwörung" - allerdings nur die 1. Auflage(!) - gelesen.

Viele Ihrer Gedankengänge in Ihrem Buch sind mir fremd und ich habe auch eine konträre Meinung dazu. Über-legungen sollen die/den Leser_in immer zu eigenständigem Denken anregen, denn niemand ist im Besitz der Wahrheit und unser Suchen nach der Wahrheit ist ein Irren in der Wahrheit. Ich möchte Ihnen meine Gedanken zu den die Juden und das Judentum betreffenden Stellen aus den "Überlegungen VII-XI und XII-XV von Heidegger" mitteilen als Entgegnung zu den Ihrigen, weil meine diametral von diesen abweichen. Ich habe deshalb einen Brief an Sie geschrieben, der sich im Anhang dieser E-Mail befindet.

Ich habe vor, diesen Brief an Sie, der meine durch die Lektüre Ihres Buches "Heidegger und der Mythos der jüdischen Weltverschwörung" angeregten Über-legungen enthält, in meine Homepage www.seinundzeit.at, zu stellen. Weil ich darin umfangreiche Passagen aus Ihrem Buch zitiere, brauche ich Ihre Genehmigung (bzw. die Genehmigung des Verlages) dazu. Ich denke, da es um eine ernste Auseinandersetzung um Heidegger und sein Werk geht, werden Sie sicher Ihre Zustimmung zur vollständigen Veröffentlichung meines Briefes an Sie geben.

Mit freundlichen Grüßen

Karl Payer

  • Von: Anastasia Urban
  • An: Karl Payer
  • Gesendet: Mittwoch, 25. Juni 2014 13:37
  • Betreff: AW: Zitate aus HGA und Trawnys Buch

Sehr geehrter Herr Payer,

so dürfen Sie gern verfahren. Die Zitate aus der HGA schienen mir nicht so umfangreich. Aber wenn sich auch dort noch mit den eckigen Klammen Ihr Brief etwas im Umfang reduzieren ließe, wäre das natürlich schön.

Mit freundlichen Grüße und Dank für Ihr Verständnis,

Anastasia Urban

  • Von: Karl Payer
  • An: Anastasia Urban
  • Gesendet: Dienstag, 24. Juni 2014 19:35
  • Betreff: Aw: Zitate aus HGA und Trawnys Buch

Sehr geehrte Frau Urban,

selbstverständlich werde ich Ihren berechtigten Wunsch respektieren, dass das Buch von Peter Trawny bzw. Teile daraus nicht in Zitatform frei zugänglich werden.

Meinen vollständigen Brief habe ich am 21.6.2014 per E-Mail an Peter Trawny geschickt und er hat noch am selben Tag geantwortet. Er hat mir in seinem Antwortmail dankenswerterweise erlaubt, Alles auf meiner homepage zu veröffentlichen.

Bitte teilen Sie mir mit, ob Sie mit folgender Vorgangsweise einverstanden sind: Ich kürze die Zitate aus dem Buch von Trawny in der Weise, dass ich immer nur den ersten und den letzten Satz der jeweiligen Originalstelle, die ich in meinem Brief zitiert habe, anführe und den ausgelassenen, meist umfangreichen Zwischenteil auf folgende Weise markiere: […]. So kann die/der interessierte Leser_in rasch die entsprechende Stelle im Buch von Peter Trawny finden und nachlesen. Ich hoffe, dass der Umstand, dass ich aus der 1. Auflage zitiere, nicht zu Schwierigkeiten bei der Rezeption führt, denn es ist ja schon innerhalb einer äußerst kurzen Zeit eine 2. Auflage erschienen. Und bald werden wohl weitere Auflagen folgen. Zitierte Stellen, die nur aus einem Satz oder aus zwei Sätzen bestehen, lasse ich unverändert.

Sie haben mir nicht mitgeteilt, wie ich mit den Zitaten aus der Heidegger-Gesamtausgabe umgehen darf. Natürlich würde ich sie auch auf meiner Homepage gerne ganz anführen. Darf ich die in meinem Brief ausgeführten Heidegger-Stellen auf meiner Homepage unverkürzt zitieren?

Mit freundlichen Grüßen

Karl Payer

  • Von: Anastasia Urban
  • An: Karl Payer
  • Gesendet: Dienstag, 24. Juni 2014 13:11
  • Betreff: Zitate aus HGA und Trawnys Buch

Sehr geehrter Herr Payer,

haben Sie Dank für Ihre Anfrage. Ehrlich gesagt sind die Zitate schon sehr umfangreich für einen offenen Brief. Wäre es nicht möglich, an manchen Stellen einfach die Quelle zu nennen? Das Buch von Peter Trawny ist nicht sehr umfangreich und wir möchten nicht, daß es in Zitatform frei zugänglich wird.

In der Hoffnung auf Ihr Verständnis und mit freundlichen Grüßen,

Anastasia Urban

  • Von: Karl Payer
  • An: verlag@klostermann.de
  • Gesendet: Samstag, 21. Juni 2014 17:08
  • Betreff: Heideggers Überlegungen zum Judentum - Entgegnung zu Trawny

Sehr geehrter Herr Vittorio Klostermann!

Ich beschäftige mich seit Jahren mit dem Werk Martin Heideggers, und so habe ich auch die frisch veröffentlichten "Überlegungen" gekauft, um sie zu studieren. Da Herr Peter Trawny als Herausgeber der "Überlegungen" fungiert, habe ich auch sein Buch "Heidegger und der Mythos der jüdischen Weltverschwörung" - allerdings nur die 1. Auflage (!) – gelesen.

Viele seiner Gedankengänge in seinem Buch sind mir fremd und ich habe auch eine konträre Meinung dazu. Über-legungen sollen die/den Leser_in immer zu eigenständigem Denken anregen, denn niemand ist im Besitz der Wahrheit und unser Suchen nach der Wahrheit ist ein Irren in der Wahrheit. Ich habe deshalb einen Brief an Herrn Trawny geschrieben, der sich im Anhang dieser E-Mail befindet. Darin lege ich meine Gedanken zu den die Juden und das Judentum betreffenden Stellen aus den "Überlegungen VII-XI und XII-XV von Heidegger" dar als Entgegnung zu den seinigen, weil meine diametral von seinen abweichen.

Ich habe vor, diesen Brief an Herrn Trawny, der meine Über-legungen zu "Heidegger und der Mythos der jüdischen Weltverschwörung" enthält, in meine Homepage www.seinundzeit.at zu stellen. Weil ich darin umfangreiche Passagen aus seinem Buch und aus mehreren Büchern von Martin Heideggers Gesamtausgabe zitiere, brauche ich Ihre Genehmigung als Verleger dazu.

Da es um eine ernste Auseinandersetzung um Heidegger und sein Werk geht, hoffe ich, dass Sie mir die Genehmigung zur vollständigen Zitierung dieser Stellen erteilen werden und ich so meinen Brief an Herrn Peter Trawny unverkürzt veröffentlichen kann.

Mit freundlichen Grüßen

Karl Payer